Bei Arbitrage handelt es sich um Geschäfte, die durch die Ausnutzung von Kurs-, Preis- oder Zinsunterschieden an verschiedenen Orten zum Gewinn führen.
Arbitragegeschäfte nutzen Unterschiede von Kurse, Preise oder Zinsen auf dem Markt aus, womit ein Gewinn generiert werden kann. Bei dieser einfachen Gewinnerzielung besteht nur ein geringes bzw. kein Verlustrisiko, wenn der Markt in der kurzen Zeitspanne stabil bleibt.
Beispiel:
Ein Wertpapierhändler kauft und verkauft Aktien an Handelsplätzen (Börsen). An der Frankfurter Börse können Aktien der Mustermann AG zu 48€ gekauft werden, während der Kurs im selben Moment in Stuttgart derzeit bei 52€ liegt. Der Händler kauft also 1000 Aktien in Frankfurt und verkauft diese direkt wieder in Stuttgart, womit er einen Gewinn von 4000€ (abzüglich entstandener Kosten) gemacht hat. Durch den direkten Handel besteht ein geringes Risiko, wenn die Kurse stabil bleiben. Bei stark volatilen Märkten (Kursschwankungen) kann es aber auch vorkommen, dass Verluste generiert werden, wenn z.B. der Kurs nach dem Kauf in Frankfurt plötzlich stark sinkt und die Aktien nur noch für 45€ verkauft werden konnten.
Der Ursprung von Arbitrage-Handel ist bis ins 14. Jahrhundert zurückzuführen. Durch die technische Entwicklung heutzutage sind Arbitragegeschäfte schwieriger zu bewerkstelligen. Durch die heutige Transparenz auf den Märkten ist das o.g. Beispiel in der Realität praktisch nicht mehr zu finden. Vielmehr sind die Unterschiede heutzutage wesentlich kleiner, wodurch die Arbitragegeschäfte nur bei sehr großem Handelsvolumen erträglich sind. Dabei werden diese Geschäfte heutzutage von Computerprogrammen übernommen, die alle Devisen-, Aktien-, und Rohstoffmärkte weltweit überwachen und somit kurzfristige Preisunterschiede direkt erkennen und Arbitragegeschäfte unmittelbar abwickeln können.
Arbitrage ist von einer Spekulation abzugrenzen. Eine Spekulation ist deutlich risikoreicher, da man auf künftige Kurssteigerungen hofft und auf mögliche Gewinne “spekuliert”. Gewinne sind dabei nicht gut vorhersehbar, jedoch können die Gewinne überdurchschnittlich hoch ausfallen.
Bei der risikoärmeren Arbitrage sind die Gewinnspannen gering. Durch die Ausnutzung der Kursunterschiede werden die Gewinne jedoch sofort generiert und man spekuliert nicht auf zukünftige Marktentwicklungen.