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Standard-Kontenrahmen

Ein Standard-Kontenrahmen ist ein systematisches Verzeichnis aller Konten für die Buchführung und dient als Richtlinie für die Erstellung eines individuellen Kontenplans für Unternehmen.

Standard-Kontenrahmen sind ausgearbeitete Kontenpläne, die eine Grundstruktur festlegen, nach der Bestandskonten, Ertragskonten und Aufwandskonten geordnet werden. Diese einheitliche Systematik hilft Prüfer, Steuerberater und Unternehmer schneller Geschäftsvorfälle zu erfassen und Buchungen nachzuvollziehen.

Die bekanntesten Standard-Kontenrahmen sind die von DATEV aufgestellten SKR03 und SKR04, welche alle relevanten Konten für publikationspflichtige (Buchführungs- und Bilanzpflicht) Unternehmen beinhalten. Es gibt auch weitere Standard-Kontenrahmen, die branchenspezifisch Anwendung finden, wie z.B. den SKR51 für die Kfz-Branche und den SKR80 für Zahnärzte. So unterscheidet sich der Betrieb eines Dienstleisters zu einem Produktionsbetrieb oder zu einem Arzt. Aus diesem Grund wurden unterschiedliche Standard-Kontenrahmen ausgearbeitet, um die branchenspezifischen Geschäftsvorfälle darzustellen. Anhand der Standard-Kontenrahmen können Unternehmen einen eigenen Kontenplan ableiten, indem das Unternehmen nur die selbst-benötigten Konten heraussucht und nach bestimmten Vorgaben anpasst. Es ist zu empfehlen den Steuerberater zu fragen, welchen Standard-Kontenrahmen für ein Unternehmen am geeignetsten ist.

SKR03 und SKR04

Die am weitesten verbreiteten Kontenrahmen sind die etablierten SKR03 und SKR04, die prinzipiell für jedes Unternehmen anwendbar ist und keine branchenspezifischen Besonderheiten aufweisen. 

Der SKR03 folgt dabei dem Prozessgliederungsprinzip, d.h. die Konten sind nach der Reihenfolge der Betriebsabläufe im Unternehmen sortiert. Daraus ergibt sich folgende Anordnung der Kontenklassen:

Kontenklassen SKR03

  • 0    Anlage- und Kapitalkonten
  • 1    Finanz- und Privatkonten
  • 2    Abgrenzungskonten
  • 3    Wareneingangs- und Bestandskonten
  • 4    Betriebliche Aufwendungen
  • 5    -
  • 6    -
  • 7    Bestände an Erzeugnissen
  • 8    Erlöskonten
  • 9    Vortrags- und statistische Konten


Der SKR04 folgt dagegen dem Abschlussgliederungsprinzip, d.h. die Kontengliederung orientiert sich an der Gliederung des Jahresabschlusses aus Bilanz + Gewinn- und Verlustrechnung. Daraus ergibt sich folgende Anordnung der Kontenklassen:

Kontenklassen SKR04

  • 0    Anlagevermögen
  • 1    Umlaufvermögen
  • 2    Eigenkapitalkonten
  • 3    Fremdkapitalkonten
  • 4    Betriebliche Erträge
  • 5    Betriebliche Aufwendungen
  • 6    Betriebliche Aufwendungen
  • 7    Weitere Erträge und Aufwendungen
  • 8    -
  • 9    Vortrags- und statistische Konten

Aufbau der Kontonummern

Nichtsdestotrotz sind die Standard-Kontenrahmen grundsätzlich nach dem gleichen Prinzip aufgebaut:

  1. Konten-Klasse
  2. Konten-Gruppe
  3. Konten-Art

Nehmen wir dafür den SKR03 als Beispiel:

Die erste Ziffer der vierstelligen Kontonummer beschreibt dabei die Konten-Klasse. In der Kontenklasse 4 sind die betrieblichen Aufwendungen.  

Die zweite Ziffer beschreibt die Konten-Gruppe. Die betrieblichen Aufwendungen sind dann in Konten-Gruppen aufgeteilt, z.B. 4100 für Personalaufwendungen, 4200 für Raumkosten oder 4500 für Fahrzeugkosten.

Die dritte Ziffer beschreibt folglich die Konto-Art. Bei den o.g. Fahrzeugkosten findet man dann 4510 für Kfz-Steuer oder 4520 für Kfz-Versicherungen. 

Die vierte Ziffer kann vom Unternehmen vergeben werden, wenn eine weitere Unterscheidung benötigt wird, wie z.B. 4521 für Kfz-Versicherung Dienstwagen 1, 4522 für Dienstwagen 2, etc. Damit können die Standard-Kontenrahmen zu einem Kontenplan individualisiert werden und nach eigenen Anforderungen angepasst werden.